Das ist wohl das Schlimmste an der ganzen Reise: Das Warten. Ich habe jetzt alle Unterlagen ausgefüllt und weggeschickt und warte jetzt nur noch darauf, eine Gastfamilie zugeteilt zu bekommen. Das ist ein echt mieses Gefühl, wenn schon viele von seinen Freunden eine Gastfamilie haben und man selbst noch nicht. Bis vor kurzem habe ich das noch locker hingenommen, aber mittlerweile mache ich mir da schon so meine Gedanken…
Eigentlich realisiere ich auch jetzt erst so allmählich, dass ich alles, was mir wichtig ist hier in Deutschland lassen muss. Dass ich alle meine Freunde und natürlich meine Familie für 10 Monate zurück lassen muss. 10 unendlich lange Monate….
Einerseits freue ich mich schon riesig auf mein Auslandsjahr, aber andererseits kommen Zweifel auf, ob das hier wirklich das ist, wovon ich immer geträumt hab, was ich immer wollte. Ich male mir eigentlich ständig Szenarien aus, z.B. wie ich alleine am Flughafen vergeblich auf meine Gastfamilie warte, oder dass mein Koffer nicht ankommt, oder dass ich keine Freunde finde, oder, oder, oder… Ständig schwirren diese Ängste in meinem Kopf herum. Wieso hab ich noch keine Gastfamilie? Bin ich nicht gut genug? Schaffe ich es, die 10 Monate in Amerika durchzuhalten? Was wird mich erwarten? Alle diese Fragen gehen mir durch den Kopf, und ich bin sicher, dass es allen Schülern, die noch keine Gastfamilie haben genauso geht.
Ich bin nur soooo froh, dass AIFS (die Organisation, mit der ich nach Amerika fliege) eine Platzierungsquote von 100 % hat. Da kann ich sicher sein, dass ich auf jeden Fall platziert werde, aber ich hab trotzdem Angst davor, dass ich erst 2-3 Tage vor Abflug erfahre, wo ich hinkomme.
Ich glaube, ich bin einfach nur total aufgeregt, aber freue mich natürlich auch wahnsinnig, dass ich so etwas erleben darf.
~Merle~