Bald geht´s los…

Hallo zusammen,

Ich stehe kurz vor meiner Ausreise in die USA und freue mich riesig. Die Koffer sind gepackt und stehen abflugbereit in meinem Zimmer. Doch bis ich mal so weit war, hat es meine Eltern und mich verdammt viel Zeit und wirklich gute Nerven gekostet… Deshalb möchte ich euch einmal ein Update über die letzten paar Wochen geben:

Am Samstag, den 15.08.2015 sind wir in Urlaub an die Nordsee gefahren. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts. Weder über meine Gastfamilie, noch über meinen Flug oder meine Schule. Dieses Gefühl, einfach nichts zu wissen und komplett auf eine Organisation, die 400 km weit weg im Büro sitzt angewiesen zu sein, kann man sich als Außenstehender nur sehr schwer vorstellen. Jeden Tag könnte der ,,erlösende Anruf´´ kommen, man muss immer erreichbar sein, alles muss man so planen, dass man dienstags am Flughafen sein könnte. Es ist einfach ätzend… Jedes Gespräch, jeder Gedanke, alles dreht sich um die Ausreise! Und dann kam er endlich, der so heiß begehrte Anruf von AIFS. Ich saß im Auto mit einer guten Freundin, als am Freitag, den 28.08. eine Mitarbeiterin von AIFS anrief und mir mittteilte, dass ich zu 98% nach Texas komme, mein Zielflughafen El Paso ist und ich am Dienstag mit nach New York fliegen könnte. Ich war überglücklich, strahlte die ganze Fahrt lang. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch fest davon überzeugt, am Dienstag im Flugzeug nach New York City zu sitzen. Auch meine Eltern waren froh, dass der ganze Stress der letzten Wochen und Monate endlich von uns abzufallen schien und was sind schon 2%. Wir dachten alle, dass es an diesen 2% nicht hängen würde… Tja, falsch gedacht! Ich sagte meinen engsten Freunden Bescheid, wir brachen sonntags den Urlaub ab und fuhren nachts noch gut 4 Stunden nach Hause. Montags hatten meine Eltern Hochzeitstag und wir fuhren mittags in die Stadt, um noch einige Sachen zu besorgen, ich verabschiedete mich von den engsten Verwandten und abends gingen wir noch essen. Als dann im Auto das Handy klingelte pochte mein Herz ziemlich heftig. Jetzt kommt die Bestätigung, dass ich morgen fliegen darf, dachte ich mir. Aber so sollte es dann nicht sein. Am Telefon wurde uns dann gesagt, dass noch einige Dokumente fehlen würden, weswegen ich nicht mit nach New York dürfte. Ich war am Boden zerstört. Es war wie ein schwerer Stein, der uns traf. Wir bekommen zwar 550€ als Entschädigung, aber das machte die Situation auch nicht besser… Ich heulte den ganzen Abend durch. Meine Eltern gaben alles, dass es nicht vielleicht doch noch einen Weg gab nach New York zu kommen. Vergebens! Langsam aber sicher wurde uns bewusst, was das für Auswirkungen hatte. Wir hatten unseren Urlaub abgebrochen, hatten den Koffer gepackt, hatten uns von allen verabschiedet und, und, und… Sollte das etwa alles umsonst gewesen sein? Und als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, setzte AIFS noch einen drauf. Ich dachte nämlich, dass ich dann am Mittwoch oder Donnerstag fliegen würde, aber selbst das war mir nicht gegönnt. So sitze ich jetzt immer hier zu Hause fest und kann nichts tun, außer warten, warten, warten… Heute, am Mittwoch, den 02.09. weiß ich immer noch nichts neues, außer, dass ich nach Texas komme. AIFS geht zwar immer noch davon aus, dass alle bis zum Sonntag ausgereist sind, aber die Situation ist denke ich mal bei allen Familien gleich angespannt. Jeder hofft natürlich, dass er endlich mal seine Gastfamilie bekommt und zum Flughafen fahren darf. Im Moment ist es hier einfach nur zum Heulen.

Ich hoffe natürlich, dass es bei allen, die auch ein Auslandsjahr machen wollen, viel besser läuft als bei mir und ihr schnell eine Gastfamilie findet!

Naja, ich warte jetzt hier zu Hause noch ein wenig und fahre dann nach meinem Auslandsjahr mit meinen Eltern nach New York.

~Merle~

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