Hey alle zusammen,
In diesem Beitrag möchte ich euch ein bisschen über mein erstes Thanksgiving in Amerika berichten und wie die Amerikaner die Weihnachtszeit beginnen. Außerdem möchte ich euch natürlich etwas über die anderen kleinen Dinge erzählen, die ich hier so erlebe!
Donnerstag, 19.11. :
Heute hat mein Gastvater Esteban Geburtstag, weswegen ich ihn, meine Gastmutter, meine Schwester und ihren Ehemann zum Essen eingeladen hab. Natürlich hatte ich auch ein kleines Geschenk an ihn, aber aus Sicht der Amis gibt es nichts Schöneres als Essen! 😉 Wir gingen dazu in ein etwas schickeres Restaurant, genannt ,,Cheddars´´. Klingt erst mal nach Käse, ich weiß, war aber ein ganz normales Restaurant. Für den etwas höheren Preis waren die Portionen allerdings wirklich riesig groß, sodass wir alle etwas von unserem Essen mit nach Hause nehmen mussten. Zu Hause angekommen aßen wir dann noch ein Stück vom Geburtstagskuchen.

Freitag, 20.11. :
Wohl einer meiner Lieblingstage in diesem Monat! Freitag, Letzter Schultag vor den Ferien und die Premiere von einem guten Film!! Nach der Schule kam mich meine Schwester Janahy abholen und wir sind zusammen mit deren Freunden Stephanie und Eddy Essen gegangen. Danach ging es dann auch schon in´s Kino in den Film ,,Mockingjay Part 2´´. Eigentlich mag ich die ,,Tribute von Panem´´ gar nicht so gerne, aber ich muss sagen, der letzte Teil war echt gut. Vor allem das Ende hat mir richtig gut gefallen J Mein Englisch ist mittlerweile auch so gut, dass ich keinerlei Probleme mehr in der Schule habe und ich einwandfrei Fernsehen und Filme schauen kann. Nach dem Film sind wir dann nach Hause gefahren, wo Mom und Esteban mich dann abgeholt haben. Janahy und Aaron müssen nämlich noch Koffer packen, weil die beiden morgen in ihren ,,Honeymoon´´- Urlaub nach Colorado zum Ski-laufen fahren.
Samstag, 21.11. :
,,Happy Birthday´´ war das Motto des Tages! Der erste Ferientag fing erst mal entspannt mit einem schönen Frühstück an und ging dann mit Kirche direkt weiter. Um 13 Uhr waren wir nämlich in die Kirche eingeladen, wo ein Mädchen ihren 15. Geburtstag feierte. Da das Mädchen aus Mexiko kommt, ist der 15. Geburtstag etwas ganz besonderes und wird ziemlich groß gefeiert. Das ganze Fest heißt dann ,,Kinsaniera´´ und ist im Prinzip wie in Deutschland ein 18. Geburtstag. Das Kinsaniera-Mädchen wird dann quasi in die Erwachsenen Welt aufgenommen und bekommt dazu Gottes Segen in einer Messe. Die Mädchen tragen meistens ein weißes Ballkleid und haben immer Freunde dabei, die sie an ihrem besonderen Tag unterstützten. Was mich nur etwas irritiert hat war, dass das Kinsaniera- Mädchen zwar in die Erwachsenen Welt aufgenommen wird, aber dennoch kein Auto fahren , kein Alkohol trinken und auch nicht wählen darf. Also immer noch quasi ein Kind ist. Nach der Messe fuhren wir dann zum Lunch des Geburtstagskindes in ein nahe gelegenes Restaurant. Es war alles sehr schlicht gehalten, da die Eltern des Mädchens von dem Geld für die Feier und das Kleid zu einem Konzert, was das Mädchen sich gewünscht hatte, gefahren hatte. Nach dem Lunch sind wir dann kurz nach Hause gefahren, um unsere Kleidung zu wechseln und dann ging es auch schon weiter zum nächsten Kinsaniera. Diesmal war das Mädchen die Nichte meiner Mom. Diese Feier war wirklich ziemlich groß! Das Geburtstagskind trug ein wunderschönes weißes Ballkleid, feierte in einem Ballsaal und führte auch einen traditionellen Tanz mit ihren Freunden auf. Alles war in Türkis und weiß geschmückt, es gab ein Buffet und einen Schokobrunnen J Der Hauptteil des Abends war der Schuhwechsel des Kinsaniera- Mädchen durch ihren Vater. Das heißt, das Geburtstagskind sitzt in der Mitte auf einem Stuhl und die Schwester bringt Highheels auf einem Kissen. Der Vater des Mädchens tauscht dann die flachen Schuhe gegen die Highheels aus und tanzt einen Tanz mit seiner Tochter. Die Higheels stehen zum Zeichen des Erwachsen sein. Alles in allem war es wieder mal ein total schöner Tag.
Sonntag, 22.11. :
It´s Sunday- Funday! Nachdem wir schon früh morgens den Tisch gedeckt und das Essen vorbereitet hatten, kamen auch schon die ersten Gäste. Esteban hatte ein paar seiner Freunde zum Frühstück zu uns eingeladen, damit wir seinen Geburtstag nachfeiern konnten. Das Gericht hieß ,,Menudo´´ und war eine Schweine-Haut-Suppe mit mexikanischem Brot als Beilage. Mal abgesehen davon, dass ich die Schweinhaut dann doch nicht essen wollte, war die Suppe eigentlich ganz lecker… Eine Familie brachte auch ihren 3- jährigen Sohn mit, der wirklich lustig drauf war. Ich brachte ihm bei einen Ball zu fangen und zu werfen, was auch erstaunlich gut klappte dafür, dass er nur Spanisch sprach. Das mit der Kommunikation war etwas schwierig, aber hat dann am Ende doch ganz gut geklappt.

Nach dem Frühstück schauten wir dann einen Film bis alle außer den Omas gegangen sind. Als diese dann auch nach Hause gebracht werden wollten, gingen wir noch einkaufen und schauten den Film zu Ende. Eben typisch amerikanisch!
Montag, 23.11. :
,,I found the turkey grandma!!´´, denn das war bei dem heutigen ,,Thanksgiving´´- Shopping das wichtigste. Was ist auch schon Thanksgiving ohne den gefüllten Truthahn?! Nach 2 Stunden durch den Laden rennen hatte mein liebe Großmutter dann endlich alle Zutaten für das Thanksgiving- Dinner zusammen und wir konnten wieder nach Hause fahren. Allerdings schien es mir so, als ob wir wieder mal viel zu viel Essen haben…
Dienstag, 24.11. :
Lost ferret!!! Please call us!
Das war ein Tag! Mom und ich machten mittags unsere ,,Empanadas´´ für Thanksgiving, als uns auffiel, dass wir Bruno (unser Frettchen) schon ziemlich lange nicht mehr gesehen hatten. Da wir viele Zutaten von draußen holen mussten, war dementsprechend oft die Tür offen und wir nahmen an, dass Bruno eine dieser Chancen genutzt haben muss und geflohen ist. Natürlich suchten wir zuerst das ganze Haus ab und auch den Garten, aber wir konnten ihn nirgends finden… Dann fingen wir an kleine Klebezettel zu schreiben und an die benachbarten Straßen zu verteilen. 1 Stunde liefen wir herum und verteilten diese Zettel. Wir beide waren total erschöpft und traurig, als wir nach Hause kamen. Wir hätten ja echt mit allem gerechnet, aber nicht mit Bruno auf der Treppe! Denn als wir nach Hause kamen, kam Bruno gerade die Treppe herunter und schien einen langen und ausgiebigen Schlaf gehabt zu haben… Ich war glaube ich noch nie so froh, meinen kleinen Engel in den Armen halten zu können! Stupid Bruno!!!
Mittwoch, 25.11. :
Heute sind wir zum Postoffice gefahren, um meine Weihnachtspakete nach Deutschland zu schicken. Also hier in Amerika ist ja durch den Dollar so ziemlich alles billiger, außer Pakete! Diese 3 Pakete waren wirklich nicht so unglaublich schwer und haben trotzdem ganz schön viel gekostet. Aber jetzt bin ich erst mal froh, dass ich alles für Weihnachten erledigt habe. Mom hat mich danach nach Hause gefahren, um etwas Zeit mit Esteban in seinem Haus zu verbringen. Abends kamen dann Janahy und Aaron vorbei, um ein paar Kartoffeln zu holen. Sie hatten dann aber so Mitleid mit mir, weil ich alleine zu Hause war, dass sie mich mit zu sich nach Hause genommen haben und wir einen Film geschaut haben, bis Mom mich wieder abholen kam. Eine wirklich gute Schwester hab ich hier.
Donnerstag, 26.11. :
Thanksgiving!!!
Endlich ist eins der großen Feste in Amerika gekommen und ich kann es das erste Mal selbst miterleben. Es war wirklich super schön; nicht nur das Essen war gut, sondern ich habe auch die Zeit mit meiner Familie genossen! Zuerst sind wir schon mittags zur Oma gefahren, wo die ganze Familie anwesend war: Mom, Dad, grandma Martha, grandma Ana, Janahy, Aaron, Ruben (mein Onkel), Ruberto und sein Bruder (meine Cousins). Es war wirklich toll. Es gab den typischen gefüllten Truthahn mit Kartoffelbrei, Kartoffelauflauf, Bohnen, Möhren, Fleisch, Salat, Empanadas, Suppe und als Nachtisch Apfelsalat und Kürbis- Kuchen. Es war wirklich super, super lecker. Nach dem Essen planten wir eigentlich mit Janahy und Aaron zu seinen Eltern zu fahren, aber diesen Plan zerstörte Grandma, weil sie gerne zum Weihnachtsshopping gehen würde. Also schauten wir mit Oma in ihrem Haus die Christmas-Parade im Fernsehen und um 6 Uhr abends fuhren wir dann zum Christmas-shopping. Eigentlich beginnt der „Black Friday“ erst um Mitternacht, also am Freitag, aber manche Geschäfte fangen am Donnerstagabend schon an. Der „Black Friday“ ist ein besonderer Tag, da so ziemlich alle Geschäfte ihr komplettes Sortiment reduziert haben. Es sind wirklich alle Sachen sehr stark reduziert und die Geschäfte haben quasi die ganze Nacht offen. Es sind ellenlange Schlangen vor den Geschäften und die Menschen prügeln sich teilweise um die Sachen. Bei uns war es einfach nur eine lange Schlange vor dem Laden und an der Kasse. Nach dem shoppen bin ich dann noch mit Mom und Dad zu Aaron´s Eltern gefahren, wo es dann auch nochmal alles Mögliche zu essen gab. Nach dem Essen sind wir dann noch in einen Shop Hemden für Esteban kaufen gefahren und dann ging es auch nach Hause ins Bett!

Freitag, 27.11. :
We wish you a merry Christmas and a happy new year!
Die Weihnachtsbeleuchtung ist angeschaltet, der Tannenbaum steht und aus den Häusern dringt Weihnachtsmusik. So ist es hier erst einen Tag nach Thanksgiving und immer noch November. Schon morgens kam Janahy, um mich abzuholen. Wir fuhren zu ihr nach Hause und dekorierten ihr Haus und ihren Tannenbaum (natürlich aus Plastik). Als Aaron nach Hause kam, aßen wir zu Mittag und fuhren in den Supermarkt und um noch ein paar Weihnachtssachen zu besorgen. Als alles dekoriert war, schauten wir einen Weihnachtsfilm, aßen zu Abend und spielten ein Brettspiel. Dann fuhr Janahy mich wieder nach Hause.
Samstag, 28.11. :
Nach einem späten Frühstück erledigten wir den Winterputz im Haus und Esteban brachte die Lichterketten am Dach des Hauses an. Dann bereiteten wir das Mittagessen zu und Janahy kam, um mit uns zu essen. Als wir mit Essen fertig waren, war es schon fast Abend und wir fuhren auf eine Art Weihnachtsmarkt. Dort gab es eine Eislaufbahn und einen großen Tannenbaum. Das Highlight des Abends war, dass Santa Claus kam, um den Baum zum Leuchten zu bringen. Es war etwas komisch, dass Santa Claus mit einer Art Zug kam und einen Elf dabei hatte, aber den Kindern gefiel es. Die Stimmung war auf jeden Fall echt super, denn es war schon ziemlich kalt und alle sangen zusammen Weihnachtslieder. Als dann die Lichter am großen Tannenbaum angemacht wurden, war das Weihnachtsfeeling echt perfekt und die Vorfreude auf Heilig Abend stieg!
Nach dieser kleinen „Christmas-Celebration“ waren wir noch kurz in einem neuen Laden shoppen und dann sind wir in die Berge gefahren. Klingt komisch, ich weiß! Wir haben hier in El Paso direkt am Stadtrand die Berge und es gibt einen ziemlich hohen Aussichtspunkt den man mit dem Auto erreichen kann und von dem man die ganze Stadt überblicken kann. Es war echt wunderschön, doch leider konnte man nicht wirklich gute Bilder machen, da dort gefühlte Windstärke 10 herrschte!

Zum Abschluss liehen wir uns noch einen Film aus, den wir dann zu Hause auf dem Sofa anschauten.
Sonntag, 29.11. :
Heute waren wir wie jeden Sonntag bei Oma Mittagessen, aber diesen Sonntag kamen auch Aaron´s Eltern mit, was ziemlich lustig war. Wenn meine Familie zusammen kommt gibt es echt immer etwas zu lachen und wir haben so viel Spaß zusammen! Als Mittagessen gab es Sandwiches nach mexikanischer Art, was wie immer super lecker war. Das Besondere an diesem Sonntag war eigentlich, dass man keine Jacke draußen brauchte, obwohl es schon erster Advent war! Wir hatten super schönes Wetter und mittags noch so 20 °C. Abends war ich dann mit Mom und Dad spazieren und dabei ist mir erst mal aufgefallen wie schön es hier eigentlich ist. Ich werde diese Umgebung glaube ich unglaublich vermissen!
So, hier ist jetzt wie immer noch der Englische Part:
I got so much used to this city here and to my daily life. I can´t really imagine how it´s going to be in Germany when I´m back. By the time I can talk in English almost fluently and I speak German at least on the weekends. Right now it´s more difficult to speak in German than in English but I love it. Since I got used to the life over here I feel like having a permanent place in the lives of my loved ones! It´s all about finding yourself and who you are. When you have done that, you´re good and shouldn´t feel homesick at all. So I guess I found out who I am! That feels pretty good: No homesickness, lots of friends, a lovely family and so much fun! School over here is still easy and again, since I got used to the Language everything is nice and is going great! I really did the right decision to come to El Paso and I´m even now sad about leaving in 6 months… Time goes by so fast, I don´t even have time to think about all that! But by the time I realize that there are only 25 days to Christmas and after that, 22 weeks until I´m leaving! It´s just scary. So, I better enjoy my time here, collect experience and have fun in school and with my family! I learned also that is important to take as many pictures as you can, and that is the only thing you can take a little bit of it with you! But the important things you carry with you in your hearth!!!
~Merle~